Auf Hüpftour: Freiburger Studentinnen bringen Restauranthopping nach Freiburg STADTGEPLAUDER | 31.03.2017

Drei Restaurants. Drei Gänge. Eine Stadtführung. Bei Freiburgs erstem „Restauranthopping“ hält es niemanden lange auf dem Stuhl. In rund vier Stunden führen die zwei Freiburger Studentinnen Kathrin Monser und Tanja Gärtner auf ihrem kulinarischen Stadtrundgang vom urigen Gasthaus übers Traditionsrestaurant hin zum Veggie-Tempel. Was auf der Karte steht, bleibt dabei bis zum Schluss geheim.

„Noch zehn Minuten, dann geht’s weiter“, drängt Monser zur Eile. Der letzte Schluck Bier wird gekippt, noch ein Löffel Bibiliskäs aufs Brot geschmiert und schon steht die achtköpfige Gruppe wieder vor dem Gasthaus und macht sich auf den Weg zur nächsten Location. Wer in rund vier Stunden drei Restaurants besuchen will, darf keine Zeit verlieren.

Wie gut, dass die Tische bereits reserviert sind und das Essen gebucht ist. Die beiden Organisatorinnen haben sich um alles gekümmert – die Besucher ihrer Touren müssen nur noch Platz nehmen und schlemmen. Wohin es geht und was serviert wird, bleibt bis zur Ankunft in den Restaurants ein Geheimnis. Typisch badisch wird versprochen – und auch gehalten. Die Vorspeise gibt’s in einer der beliebtesten Kneipen Freiburgs, in der es – auch wegen des guten Biers – schon um kurz nach 18 Uhr recht voll ist. Die Bedienung stellt neben den Bierkrügen zwei große Teller in die Mitte des Tisches: Einer mit Münsterkäs, Tête-de-Moine-Röschen & Co., der andere mit Fleischigem von Leberwurst bis hin zum Elsässer Wurstsalat.

Die Runde ist recht jung – keiner älter als 40 –, alle wohnen in Freiburg. „Wir hätten gedacht, dass unsere Tour mehr Touristen anspricht“, wundert sich Gärtner. Denn schließlich geht es nicht einfach auf kürzestem Weg von Restaurant zu Restaurant, sondern vorbei an Martinstor, Münster oder Rathausplatz. Bei jedem Stopp vermitteln die beiden Lehramts-Studentinnen historische Fakten und kleine Anekdoten: Wer ist der junge Bursche, der auf dem Schwabentor prangt? Wodurch wurde Berthold Schwarz bekannt? Und was hat es eigentlich mit dem berühmtesten Wasserspeier des Münsters auf sich?

Gut organisiert: Gärtner (li.) und Monser (re.)

Gut organisiert: Gärtner (li.) und Monser (re.)

Allzu lange dehnen die beiden Studentinnen ihren Stadtrundgang nicht aus – bevor die Mägen anfangen zu knurren und die Kehlen austrocknen, geht es weiter. Den Hauptgang gibt es in einem Traditionslokal, wo noch eine kurze Besichtigung von Freiburgs ältestem Weinkeller auf dem Programm steht.

Beim Dessert wird es wieder etwas moderner: Was repräsentiert die Green City schließlich besser als ein Dreierlei von veganem No-Bake-Cake? Ob’s dazu ein Kaffee mit Sojamilch oder lieber ein Glas Rotwein sein darf, entscheiden die Gäste selbst: Pro Gang ist ein Getränk inklusive. Wer will, kann den Abend bei einem veganen Cocktail ausklingen lassen und die neu geknüpften Bekanntschaften bei Gesprächen über Urlaube, Bäckereien oder Staubsauger-Roboter noch etwas vertiefen.

Text & Fotos: Tanja Bruckert