Baulücken und Bausünden: „Zweites Wiedersehen!“ als Buch-Tipp STADTGEPLAUDER | 24.02.2018 | Erika Weisser

Um den neu gestalteten Platz der Alten Synagoge gab es im vergangenen Sommer allerhand Unruhe. Dabei trat ein in unmittelbarer Nähe stehendes und gleichfalls nicht unumstrittenes Bauwerk ein wenig in den Hintergrund. Obwohl sich darin das rege Leben rund um den Wasserspiegel in den Grundrissen der 1938 zerstörten Synagoge vielfach widerspiegelt: die Universitätsbibliothek.

Zweites Wiedersehen! von Peter Kalchthaler (Hg.) Verlag: Rombach, 2017 180 Seiten, broschiert Preis: 18 Euro

Der Geschichte der UB haben die Autoren von „Zweites Wiedersehen!“ gleich zwei der 40 ausgewählten Kapitel aus der von ihnen selbst verfassten Wiedersehen-Serie der BZ gewidmet. Denn wer weiß heute noch, dass der neogotische Bau des heutigen KG IV um 1900 eigens zur Unterbringung der UB errichtet wurde. Und dass sie dort bis 1979 blieb. Und wer hat noch das alte, 1874 im Stil der italienischen Renaissance erbaute und 1958 komplett sanierte Rotteck-Gymnasium im Sinn, das 1972 abgerissen wurde, um der neuen UB Platz zu machen. Dass sie nicht einmal 30 Jahre funktionierte, bevor sie durch den futuristischen Spiegelbau ersetzt wurde, dürfte indessen vielen Freiburgern bekannt sein.

Bei der Lektüre der historischen und oft ganz persönlichen Betrachtungen zu Veränderung in verschiedenen Stadtteilen werden Erinnerungen wach. Leider auch an so manche Bausünde.

Foto: Till Neumann