Das Who-is-who der Szene: Montag startet die IKF STADTGEPLAUDER | 23.01.2016

Die 28. Internationale Kulturbörse Freiburg hat ihre ohnehin schon kräftige magnetische Wirkung auf internationale Künstler und Aussteller noch einmal verstärkt: Schon Anfang November hatten 354 Aussteller die Messe Freiburg restlos ausgebucht. Rekord. Rund 600 Künstler aus 31 Nationen kommen vom 25. bis 28. Januar zur IK nach F. „Das Who-is-who der deutschsprachigen Kleinkunstszene ist bei uns“, sagt IKF-Chef Holger Thiemann von der veranstaltenden Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH. Widerspruch wird er nicht ernten.

Volle Ladung Kulturbörse: Es wird viel Staunenswertes und Hörenswertes geben. Unter anderem von Ulik, „Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie“, Michael Hatzius -	  natürlich nebst Echse, Africappella und den Mozart Heroes (v.l.) .

Den Reigen der sechs öffentlichen Veranstaltungen (siehe Infobox) eröffnet am 25. Januar – auch fürs Grenzenlos-Festival – die große Opening-Gala mit dem Kabarett-Duo „Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie“, dem deutschen Slam-Poeten Nektarios Vlachopoulos, dem preisgekrönten Puppenspieler und Comedian Michael Hatzius mit seiner Echse, UliK Produktion, der Fenix Theatre Company und den virtuosen Mozart Heroes – für Thiemann „Liebe auf den ersten Blick“.

Während die Kabarett- und Comedy-Szene vor allem deutschsprachig ist, sind Musik und Straßentheater so international wie selten. Aus Südamerika (Argentinien, Brasilien, Chile), den USA und Kanada, aus Japan und dem Nahen Osten (Libanon), aus Afrika (Kamerun, Südafrika) und so gut wie allen Teilen Europas reisen die Künstler an – ja sogar aus Österreich, dem erfolgreichen Themenschwerpunkt aus dem Vorjahr.

Das nötige Lokalkolorit in die äußerst bunte Kulturbörse bringen der Freiburger Kabarettist Frank Sauer als Moderator und Ink Stained Me, die hippen und hoppen, derweil durchaus auch groovigen diesjährigen Rampe-Gewinner.

Volle Ladung Kulturbörse: Es wird viel Staunenswertes und Hörenswertes geben. Unter anderem von Ulik, „Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie“, Michael Hatzius -	  natürlich nebst Echse, Africappella und den Mozart Heroes (v.l.) .

Schwerpunkt heuer sind Cirque nouveau und das Varieté: 55 von 180 Veranstaltungen gehen in diesen Bereichen über die Bühnen. Zum ersten Mal in der Geschichte der IKF gibt es einen Dokumentarfilm zu bestaunen, in dem die Lutterbekerin Linn Marx die erzählenswerte Geschichte ihres Elternhauses, der Kult-Gaststätte Lutterbeker, filmisch aufbereitet hat.

Etwas Schrilleres gefällig? Es gibt eine Maschine, die mit Sand schreiben kann, eine Graffitikünstlerin, die mit Laser Bilder an die Wand wirft und dazu tanzt, oder die irische Formation Journey to Ireland, die die Geschichte ihres Landes, jawohl, tanzt.

Und es gibt einen, an den sich auch ältere Semester erinnern: Ilja Richter kommt nach Freiburg, der mit dem TV-Format Disco elf Jahre lang Musik und Sketche in die Wohnzimmer gebracht hat. Das Internet-Comedy-Magazin Joke kommt gleich mit Aufnahmestudio angereist und zeichnet viele Live-Auftritte auf. Eine Denkaufgabe für den SWR? Zu Gast – im Messekatalog – ist auch die Online-Satirezeitung Tagespresse, die heuer beim österreichischen Kabarettpreis den Sonderpreis einheimste.

Es gibt Langsames, etwa von Gráinne Holland, Spektakuläres, etwa von Libery Di … Physical Theatre, Vielstimmiges wie bei der A-cappella-Nacht mit Africappella aus Johannesburg und Cluster aus Italien oder auch Erstaunliches wie beim La Trócola Circus. Und es gibt auch wieder was zu gewinnen: die Freiburger Leiter.

Die Kandidaten für die Karriereleiter, 1000 Euro sowie Auftritte auf der Schweizer Künstlerbörse und bei der IKF 2017 sind erstmals durch eine Jury nominiert worden. Und anders als bisher werden die Sieger – nach dem Publikumsentscheid – nicht mehr am Ende, sondern gleich am zweiten Börsen-Tag im Theatersaal geehrt. „Wir möchten die Freiburger Leiter aufwerten“, erzählt Thiemann – derweil im Hintergrund die Mozart Heroes Metallicas Enter Sandman mit Violoncello und Gitarre inszenieren. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum es Liebe auf den ersten Blick war.

Text: Lars Bargmann Fotos: ZVG

Info
> Mo., 25.1., 20 Uhr, Theatersaal 1: Opening Gala. Karten ab 19/13 Euro
> Di., 26.1., 20.30 Uhr, Theatersaal 2: Libery Di … Physical Theatre.
Karten ab 16/12 Euro
> Di., 26.1., 20.30 Uhr, Music Hall: A Cappella Worldwide. Karten ab 16/12 Euro
> Mi., 27.1., 19.30 Uhr, K 6 – K 9: Poetry Slam. Karten ab 8/6 Euro
> Mi., 27.1., 20 Uhr, Zentralfoyer: La Trócola Circus. Karten ab 16/12 Euro
> Do., 28.1., 19.15 Uhr, Theatersaal 1: Varieté-Abend. Karten ab 19/15 Euro
> Mehr Infos: www.kulturboerse-freiburg.de