Der Dino unter den Volvo-Händlern: Autohaus Engelhard investiert in Standort und Neubau STADTGEPLAUDER | 03.06.2017

Das Freiburger Autohaus Engelhard ist in der deutschen Liste der Volvo-Händler mit der Nummer 7 notiert. Da es aber die ersten sechs schon gar nicht mehr gibt, ist der mit 55 Jahren dienstälteste Händler an der Zinkmattenstraße im Industriegebiet Nord zu finden. Und der investiert derzeit kräftig.

Auf dem Eckgrundstück Tulla- und Hans-Bunte-Straße hat Ralph Kollinger, Geschäftsführer der gleichnamigen Gruppe, zu der auch Engelhard zählt, ein 1500 Quadratmeter großes Grundstück gepachtet und wird darauf demnächst eine neue Volvo-Gebrauchtwagen-Fläche inszenieren. „Es ist das erste Mal, dass wir abseits unserer bestehenden Standorte etwas Neues machen“, sagt Kollinger. Zudem steckte er mehrere hunderttausend Euro in die Digitalisierung des Hauses an der Zinkmattenstraße. Das nun, nicht zuletzt, über einen Glasfaseranschluss verfügt. „Die Digitalisierung der Autos nimmt immer mehr Fahrt auf, wir als Händler müssen dafür professionell vorbereitet sein.“

Stolze Gewinner: Anke Krämer und Timo Schwörer haben bei der Automobil Freiburg mit dem V90 den Publikumsaward in der Klasse Familienautos gewonnen.

Die finanzielle Offensive wird von einer inhaltlichen begleitet: „Ein bisschen Schweden für Südbaden“, heißt der eigens kreierte Slogan, der etwa Traditionsbewusstsein, Sicherheit, Nachhaltigkeit oder Zurückhaltung als verbindende Werte transportiert. Dass Volvo-Techniker es waren, die 1959 den Dreipunktsicherheitsgurt erfunden hatten, haben sie damals marketingmäßig nicht ausgeschlachtet. Und wenn heute Hersteller selbstbremsende Fahrzeuge offensiv bewerben, sagt Volvo-Vertriebschef Timo Schwörer: „Das macht der XC 60 schon seit fast zehn Jahren.“

Südbaden ist für Volvo schon seit jeher ein besonderer Markt: Während der Anteil bundesweit bei 1,1 Prozent liegt, liegt er hier bei 2 Prozent. 800 neue und gebrauchte Volvos haben allein im vergangenen Jahr die Häuser in Freiburg und Müllheim verlassen. Vor zehn Jahren waren es 600, 1996 rund 400. Bis 2020, so die eigene Zielmarke, sollen es 1100 sein. Mehr als die Hälfte der Volvos wird von Firmen geordert. „Ein Volvo ist sozial neutral“, sagt Marketingleiterin Anke Krämer. Wenn ein Außendienstleister mit einem Volvo vorfährt, werde er in keine Schublade gesteckt. „Und auch der Bruttolistenpreis ist im Vergleich zu anderen Premium-Anbietern sehr attraktiv“, sagt Schwörer.

Die Kundschaft profitiert seit etwa drei Jahren von einer Produktoffensive. Die Göteborger platzieren in kurzen Intervallen neue Modelle und wollen auch die jüngere Klientel mehr für sich interessieren, etwa mit dem Small-Size-SUV XC 40. Diese Modellvielfalt in der Region verankern und mit Volvo Selekt – dem qualitätsgeprüften Gebrauchtwagenprogramm – punkten, das sind die beiden Motoren, die den Marktanteil in Südbaden noch weiter voranbringen sollen.

Aktuell setzt das Autohaus Engelhard mit 55 Mitarbeitern jährlich rund 23 Millionen Euro um – etwa die Hälfte des Umsatzes der ganzen Gruppe. Die Volvo-Clique bringt übrigens demnächst umgekehrt auch ein bisschen Südbaden nach Schweden: Kollinger fährt mit der Belegschaft nach Göteborg, um dort nicht nur das Werk zu besichtigen. Vor der eigenen Haustür sponsert Engelhard den B2Run Freiburg, wo am 1. Juni das Führungsfahrzeug ein vermutlich junger Schwede sein wird und nach dem Lauf alle wohl 5500 Mitmacher eine Volvo-Finishertasche mitnehmen können. In der sind allerdings keine Reisegutscheine nach Schweden.

Text: bar / Foto: © Autohaus Engelhard