Dreieck im Quadrat: Kegelbahn wird Elektrosound STADTGEPLAUDER | 02.08.2016

Hat eine Plastikflasche Groove? Ja, sagt das Freiburger Produzenten-Duo Dreieck im Quadrat. Johannes Bernet und Stefan Harth haben am 4. Juli die Elektro-EP „Platonische Körper“ veröffentlicht. Was das mit Plastikflaschen und einer Kegelbahn zu tun hat, erzählt Bernet (30) im Interview mit chilli-Redakteur Till Neumann.

Bernet

Reduziert: Johannes Bernet arbeitet gerne mit wenigen Sounds.

chilli: Was erwartet den Hörer auf Platonische Körper?

Bernet: Für unser erstes Album „Stadt aus Glas“ haben wir noch viel mit Synthesizern gearbeitet. Das war Minimal Techno. Für die neue EP wollten wir das reduzieren. Ein Sample pro Track bildet das Grundgerüst. Aus dem einen Geräusch erzeugen wir alle Sounds von Snare über Kick bis Hi-Hat. Nur die Basslinien haben wir extra eingespielt.

chilli: Was sind das für Samples?

Bernet: Das sind Geräusche, die wir in unserer Umgebung gehört und aufgenommen haben: Das Knacken einer Plastikflasche, eine rollende Kugel in der Kegelbahn, eine elektronische Schiebetür. Es gibt ja bei der Produktion elektronischer Musik unendlich viele Möglichkeiten. Wir wollten das einschränken.

chilli: Warum spielt ihr mit mathematischen Begriffen?

Bernet: Platonische Körper sind geometrische Formen. Die Idee dazu kam uns durch den Track mit dem Kegelbahngeräusch. Ein Kegel ist ja auch ein geometrischer Körper. Jetzt haben wir fünf Tracks, die heißen wie die fünf Platonischen Körper: Tetraeder, Hexaeder, Oktaeder … Die Geometrie spiegelt sich in der klaren Struktur der Musik wider.

Info: Trailer zur EP auf YouTube: bit.ly/chilli_dreieck

Die EP gibt’s auf Bandcamp und Soundcloud.

Text: Till Neumann / Foto: © Till Neumann