Findet das verrückte Schaf: Schnitzeljagd 2.0 für Querdenker STADTGEPLAUDER | 20.07.2017

Schnitzeljagd ist was für Kindergeburtstage? Pustekuchen, sagen zwei Freiburger. Sie haben eine „Schnitzeljagd Deluxe“ entworfen. Mit der Ansage: Wir machen einiges anders als Geocaching-Events oder Stadtführungen. chilli-Autorin Valentina Poveda hat’s ausprobiert.

Wo ist das Schaf? Die Spurenleser haben Spaß beim Fährtenlesen.

„Schaflos in Freiburg“ heißt die Schnitzeljagd 2.0 der Schafstour GbR. Das Ziel dabei: Findet das schwarze Schaf. Wer seine Pfadfinder-Skills spielerisch unter Beweis stellen will, holt sich dafür einen Spielplan und Tickets, dann geht’s mit Freunden, Bekannten oder Kollegen auf Spurensuche. Auf 2,5 bis 4 Stunden ist die Aktion angelegt.

Das Schaf ist in Freiburg unterwegs und hat Spuren hinterlassen. Die gilt es aufzuspüren. Aber Vorsicht! Das verrückte Tier läuft andere Wege als weiße, ganz normale Schafe. Nur wer querdenkt, kann sie finden.

Die tierische Schnitzeljagd für Spürnasen ab 16 Jahren startet mit einer SMS. Rrrring. Schon kommen die ersten Koordinaten aufs Handy. Sei zeigen, wo es hingeht. Wir zeichnen auf eine Karte, müssen ein Rätsel lösen, um weitere Informationen über den gesuchten Ort zu bekommen. Geschafft.

So hangeln wir uns durch die Altstadt und über den Schlossberg von Spur zu Spur. Jede davon besteht aus einem Rätsel und einer Koordinate für den Stadtplan. Kommt man nicht voran, gibt es – ähnlich wie bei einem Escape Game – drei Hinweise zum Freirubbeln. Auch diese sind als Rätsel verfasst, müssen also erstmal gelöst werden. Wer auch daran scheitert, muss nicht verzweifeln. Als Notnagel gibt’s auf der Karte einen Telefonjoker. Als GPS müssen wir das Smartphone aber nicht nutzen. Analoge Navigation ist gefragt.

Über den Schlossberg: Valentina und ihre Freunde folgen den Spuren.

Alle Sinne sind gefordert, um das schwarze Schaf zu finden. Wer nicht um die Ecke denkt, schafft es nicht. „Schafsinn“ braucht’s, betonen die Macher. Nur wer das scheinbar Sinnlose versucht, kann dem schwarzen Schaf auf die Schliche kommen. Der Clou: Alte Orte bekommen eine neue Bedeutung, werden mit anderen Augen gesehen. Abenteuerlich ist das. Und witzig.

Nebenbei gibt’s es so einiges zu sehen von Freiburg. Wir passieren geschichtsträchtige Bauten, hüpfen über Freiburger Bächle, laufen über Pflasterstein-Mosaike und kommen an netten Restaurants, Cafés und Kneipen vorbei.

Einfach ist die Spurensuche nicht, wir sind aber auch absolut nicht ortskundig. Dennoch geht’s voran: Stück für Stück tragen wir unsere Lösungen auf den Plan ein. So ergibt sich der Schlüssel zum Erfolg. Als wir es nach vier Stunden endlich geschafft haben, sind wir auf dem Augustinerplatz und freuen uns tierisch. Wir bekommen bei „tialini Freiburg“ ein Getränk als Belohnung und wissen spätestens jetzt: Schwarze Schafe laufen immer andere Wege.

Infos zum Spiel

Das Spielset zu „Schaflos in Freiburg“ gibt’s an mehreren Verkaufsstellen in der Stadt. Gruppen von zwei bis zehn Personen zahlen zwölf Euro pro Spieler, dazu kommen vier Euro pro Gruppe für den Stadtplan. Ein Freigetränk gibt’s für jeden inklusive. Die Schnitzeljagd dauert zweieinhalb bis vier Stunden. Start ist am Rathausplatz, die Strecke ist etwa 2,5 Kilometer lang.

Erfinder des Spiels sind Nina Ruh und Florian Kullack von der Schafstour GbR. Sie haben bereits „Die wilde Schafstour“ entwickelt, die sich an Familien und Kleingruppen richtet. Auch in Oldenburg und Weißenhorn sind die Touren im Angebot.

www.schafstour.de

Text: Valentina Poveda & Till Neumann; Fotos: Schafstour und privat