Fließende Grenzen: Julian Philipp David geht mit Mini-Album „Déjà-Vu“ seinen Weg 4Musik | 10.12.2017 | Till Neumann

Julian Philipp David geht seinen Weg: Der in Au bei Freiburg aufgewachsene Rapper hat nach seiner Erfolgs-EP „Herbst“ vom vergangenen Jahr nachgelegt. Sein zweites Mini-Album heißt „Déjà Vu“. Auf fünf fein instrumentierten Beats rappt und singt er von großen Gefühlen und kleinen Alltagsproblemen.

Die erste Single „Solange er schreibt“ entführt in Julian Schwizlers Kindheit. Er erzählt von knallenden Türen im Elternhaus und Partys, zu denen er nicht eingeladen wurde. Doch das Schreiben rückt seine Welt wieder gerade, heißt es im Refrain.

Texten kann Julian Philipp David zweifelsohne. Nicht ohne Grund hat ihn Universal unter Vertrag genommen. Seine unverwechselbar-­heisere Stimme nutzt der Mannheimer Pop-Akademie-­Student auch für Gesangseinlagen: Im Liebeslied „Elena“ singt er von toter Liebe, die noch lebt. Songwriter-Rap nennt Julian seine Musik mittlerweile. Die Grenzen sind fließend, er beherrscht beide Genres. Und wird auch politisch: Im energiegeladenen Track „Sirenen“ warnt er vor braunem Gedankengut.

„Ist das noch Rap?“, fragt er sich im nachdenklichen Interlude „Where is my Mind“. Ob ja oder nein, wer Sprechgesang und deutsche Songwriter mag, wird Déjà Vu feiern.