Freiburgs neue Bierbar „FReigeist“ bietet mehr als 100 Sorten STADTGEPLAUDER | 14.02.2018 | Tanja Senn

Gemütliche Sessel, deckenhohe Regale, Bier so weit das Auge reicht. Im ehemaligen Vida, schräg gegenüber der Johanneskirche, hat Denis Büklü eine Bar mit dem sicherlich größten Biersortiment Freiburgs eröffnet. Im „FReigeist“ kann man unter mehr als 100 Sorten wählen. Doch wenn es nach Büklü geht, ist damit noch nicht das Ende des Zapfhahns erreicht.

Ein verregneter Montagnachmittag. Eine junge Frau hat es sich mit einer heißen Schokolade auf den XXL-Kissen in der Fensternische bequem gemacht. Eine andere schmökert in einem Taschenbuch, während sie an ihrem Bier nippt. „Von dem Spruch ‚Kein Bier vor vier’ halte ich ja gar nichts“, sagt Büklü, der montags bis samstags ab 15 Uhr neben Kaffee und Limonaden vor allem Hopfenreiches anbietet. „Ich komme aus einer Gastronomen-Familie, da trinkt man auch mal mittags ein Bierchen.“

In seinem Heimatort Weil am Rhein hat Büklüs Familie mehrere Gaststätten. In deren Fußstapfen wollte der Sohn eigentlich nicht treten: Der 28-Jährige studiert im neunten Semester Jura. Auch wenn er nun erst mal ein Urlaubssemester einlegt – aufgeben will er das Studium nicht: „Mein Traum wäre es, tagsüber als Anwalt zu arbeiten und abends die Bar zu betreiben“, sagt Büklü. „Das hier ist schließlich keine Arbeit. Es ist, als würden mich abends Freunde besuchen.“

Die müssen manchmal auch mit anpacken, denn bisher schmeißt der Student den Laden allein. Nach einer sanften Anlaufphase hat er seit Mitte Januar täglich geöffnet. Seinen Gästen bietet er Flaschenbier aus zahlreichen Ländern – vom Lager aus Brooklyn bis hin zum Red Stripe aus Jamaica – momentan sein Bestseller. Ein Grundsortiment bleibt bestehen, ergänzt von variierenden Exoten.

Ganz einfach zu bekommen sind die nicht: Während die meisten Gastronomen mit einem einzigen Getränkelieferanten auskommen, lässt sich Büklü gleich von sieben beliefern. Zum Flaschenbier soll demnächst noch Hopfiges aus dem Hahn kommen. Mit sechs Zapfhähnen will der Junggastronom „klein starten“. Zwanzig sollen es irgendwann mal werden. Auch sonst will Büklü seinen Gästen immer wieder was Neues bieten: vom maßlosen Maßmontag bis hin zum selbstgebrauten Craft-Bier.

Eines ist für den Studenten dabei Ehrensache: Was bei ihm über den Tresen geht, hat er vorher auch probiert. Keine leichte Aufgabe bei mehr als 100 Biersorten, die ständig variieren. Aber sicherlich der Traumjob von so manchem Studenten.

Foto: Tanja Senn