Immobiliengesellschaft der Sparkasse Freiburg feiert Umsatzrekord STADTGEPLAUDER | 07.03.2016

Die Immobiliengesellschaft der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau hat im vergangenen Jahr nicht nur ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert, sondern auch einen Umsatzrekord: Das Team um den Geschäftsführer Thomas Schmidt vermittelte 2015 exakt 250 Immobilien im Wert von 71 Millionen Euro. Und das in einem Markt, der angesichts des raren Neubaus weiterhin schwächelt.

Freut sich über Rekordergebnis: Thomas Schmidt.

„Das war das beste Jahr aller Zeiten.“ Sagt Thomas Schmidt und trinkt einen Schluck Kaffee. Fast 100 Neubau-Wohnungen in nur einem Jahr hat er in seiner langen Zeit bei der S-Immo noch nicht vermittelt. „Schuld“ daran ist hauptsächlich der Freiburger Güterbahnhof, wo die S-Immo für die IWP Breisgau KG mit ihrem Karlsruher Investor Paul Heinze 54 Eigentumswohnungen (durchschnittlicher Quadratmeterpreis 4250 Euro) verkauft hat, zudem mehr als 30 Apartments im Projekt student@home (rund 4900 Euro) sowie Wohnraum für Senioren.

Und das nächste Großprojekt steht schon in den Startlöchern: Der Immobilienentwickler formart GmbH & Co. KG will an der Eugen-Martin-Straße unter anderem rund 60 Eigentumswohnungen bauen. Das Baudezernat schickte die Investoren mit der Planung in den Gestaltungsbeirat, der noch leichte Nachbesserungen wünscht. „Ich halte den Beirat für ein sinnvolles Instrument bei städtebaulich markanten Grundstücken. Ob es aber immer sinnvoll ist, Bauvorhaben auch mitten in Baugebieten durch einen zuweilen langwierigen Prozess zu führen, steht dahin“, sagt Schmidt, der somit auf den Vertriebsstart der 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen zu einem für Freiburger Verhältnisse mittlerweile attraktiven Preis von im Schnitt 4300 Euro pro Quadratmeter weiter warten muss.

Glücklicherweise hatte und hat die S-Immo auch im Elztal und im nördlichen Breisgau Neubauvorhaben, die der Marktführer unter Südbadens Maklern an die Mann und die Frau bringen konnte. Die profunde Kenntnis auf dem Gebrauchtmarkt trug zudem sein Scherflein zum Rekordjahr bei. Und natürlich die enge Anbindung an die Sparkasse.

„Es war ein sehr spannendes Jahr auf dem Immobilienmarkt“, sagt der Geschäftsführer, der auch mit seiner Meinung zu aktuellen politischen Themen nicht hinterm Berg hält: Das gesetzlich beschlossene Bestellerprinzip (Wer den Makler beauftragt, zahlt auch) führe dazu, dass Auswärtige in Freiburg kaum noch Angebote finden, weil viele Eigentümer die Leistungen der Makler nicht bezahlen wollen und so freie Wohnungen mehr und mehr auf privaten Kanälen angeboten werden. Die ebenfalls vom Gesetzgeber beschlossene Mietpreisbremse hält er für ein stumpfes Schwert, das letztlich zu viel unnötigem, juristischem Gerangel zwischen Eigentümer und Mieter führe: „Positive Beispiele der Bremse kenne ich bisher keine.“

Auch die Ergebnisse des jüngsten Städterankings der Deka bereiten Schmidt leichte Sorgenfalten. Das Wertpapierhaus der Sparkassen stufte Freiburg in der Kategorie der 17 C-Städte (mindestens 200.000 Einwohner, eingeschränkte natio-nale Bedeutung) hinter Mainz zwar als zweitbesten Immobilien-
standort ein. Auf den zweiten Blick aber fällt auf, dass Freiburg unter allen 39 untersuchten Städten beim Bewertungsfaktor Erschwinglichkeit den traurigen vorletzten Platz belegt. „Das hat sich aufs Gesamtergebnis negativ ausgewirkt. Für eine Studentenstadt mit unterdurchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen liegen die Im-
mobilienpreise in Freiburg für Eigentumswohnungen sehr hoch“, weiß Schmidt. Umso dringender wären zügige Genehmigungsverfahren für sehr viel neuen Wohnraum.

Text: Lars Bargmann / Foto: © Sparkasse Freiburg