Mit kleinem Geldbeutel zum Eigentum: Stadtbau bietet Quadratmeterpreis von 3100 Euro Bauen & Wohnen | 07.02.2018 | Lars Bargmann

Sie baut und baut und baut: Die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB) will in den nächsten sechs bis acht Jahren mehr als 2600 neue Miet- und Eigentumswohnungen bauen und dafür 710 Millionen Euro investieren. Ein besonderes Projekt ist dabei Binzengrün 34 (B34). Das Hochhaus wird derzeit von Grund auf saniert, dann aber sollen die 122 Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen an Interessenten, im Fokus stehen vor allem junge Familien, verkauft werden. Zum in Freiburg durchaus spektakulären Quadratmeterpreis von rund 3100 Euro. Am FSB-Stand auf der IMMO-Messe wird drangvolle Enge herrschen.

Eigentum ist in Weingarten die Ausnahme. Nur fünf Prozent aller Wohnungen gehören Privaten – der stadtweit niedrigste Wert. Mit dem KfW-55-Projekt B34 stärkt die FSB nebenbei auch die soziale Struktur im Stadtteil. Möglich sind diese Preise durch das Sanierungsprogramm „Soziale Stadt Weingarten-West“, das von Bund, Land und Stadt gefördert wird.

Kaufen können ab sofort Haushalte, die die Einkommensgrenzen im Förderprogramm Wohnungsbau BW 2017 nicht überschreiten und mindestens zehn Jahre lang in der neuen Wohnung leben. So sollen Spekulationsgeschäfte verhindert werden. Die monatlichen Finanzierungskosten sollen auf dem Niveau marktüblicher Mietkosten liegen. Schon in diesem Herbst können die Eigentümer einziehen.

56 Eigentumswohnungen stellt die Stadtbau auch im Neubaugebiet Gutleutmatten im Stühlinger her. Auf mehreren Grundstücken. Es gibt vier Stadthäuser mit 23 Eigentumswohnungen im Westen des Quartiers und 33 Wohnungen im Osten direkt am Dorfbach. Hier kann der Quadratmeter auch mal 5000 Euro kosten. Dafür gibt es viel Qualität – innen wie außen. Und die Gesellschaft kann mit den Gewinnen wieder die defizitären geförderten Wohnungen bauen.

Zudem gibt es auf den Gutleutmatten noch 99 Mietwohnungen. Die ersten 40 geförderten (Investition: 10,8 Millionen Euro) hat die FSB Ende vergangenen Jahres in dem markanten roten Gebäude mit der gefalteten Fassade (Architekt: Stefan Forster) entlang der Eschholzstraße bereits an die Mieter übergeben. Die durchschnittliche Kaltmiete liegt bei 6,46 Euro, die Wohnungen sind 25 Jahre lang preisgebunden. Weitere 48 Sozialwohnungen baut die FSB noch in der Nachbarschaft. Und schließlich auch noch eine sechsgruppige Kindertagesstätte.

„Die Stadtbau sorgt für bezahlbaren Wohnraum und gleichzeitig für eine ausgewogene soziale Durchmischung in diesem innerstädtischen Wohngebiet“, sagt Baubürgermeister Martin Haag. Die FSB erwirtschaftete mit ihren Geschäftsführern Ralf Klausmann und Magdalena Szablewska trotz der massiven Investitionen in den sozialen Wohnungsbau in den Jahren 2015 und 2016 knapp 20 Millionen Euro Gewinn. Zahlen für 2017 liegen noch nicht vor.

Visualisierung: © Freiburger Stadtbau