„Moderne Werkstatt, nette Meister“: Freiburger Verkehrs AG feiert „Azubiläum“ STADTGEPLAUDER | 07.10.2017

70 Jahre schon bildet die Freiburger Verkehrs AG (VAG) aus. Das wird im Oktober amtlich gefeiert. Beim Azubiläum stellt die Ausbildungswerkstatt der VAG ihre sieben Karrierewege vor. Eine besondere Aufgabe wird dabei Max Breuer haben: Der 18-Jährige stellt mit den Besuchern Fidget Spinner her. Wie das geht, lernt er bei seiner Ausbildung als Industriemechaniker.

Fräst gerne: Max Breuer lernt in der Ausbildungswerkstatt der Freiburger VAG.

Hammer, Schraubenschlüssel, Zange. Max steht im roten VAG-T-Shirt an seiner Werkbank in der Ausbildungswerkstatt und begutachtet eine Schraube. „Die werde ich nochmal machen müssen“, sagt der angehende Industriemechaniker selbstkritisch. Sein selbst gebauter kleiner Hydraulikheber soll schließlich perfekt werden.

Seit zwei Jahren lernt Max bei der VAG. Wie er dort hinkam? „Familiäre Empfehlung, guter Ruf“, sagt er knapp. Dass der Betreiber der Freiburger Busse und Straßenbahnen ein guter Arbeitgeber für Azubis ist, hat sich nach sieben Jahrzehnten rumgesprochen. In sieben Berufen bildet das Unternehmen aus – vom Elektroniker über den Koch und Bauzeicher bis zum dualen Studenten.

Für Max war früh klar, was er werden will: Industriemechaniker. Schon als Kind habe er Legosteine zusammengebaut, heute fräst, feilt, schweißt oder biegt er Metallteile. Dreieinhalb Jahre geht seine Ausbildung, bei guten Noten kann er um ein halbes Jahr verkürzen.

„Die Werkstatt hier ist sehr modern und die Meister sind nett“, berichtet Max. An seiner Werkbank setzt er die Theorie in Praxis um: Sein bisher größtes Projekt war die Herstellung eines Handhabungsgeräts. Etwa ein halbes Jahr war er damit beschäftigt, „Es gab ein paar schwere Teile“, erinnert er sich. Vor allem kleine Bleche, die das Kugellager halten, waren knifflig. Doch nach ein paar Korrekturen hat alles gepasst. Mittlerweile steht das Gerät zu Hause, er nutzt es als Bücherregal.

Max macht seine Sache sehr gut, berichtet der stellvertretende Ausbildungsleiter Thomas Belhiouani. So hat er mit anderen Lehrlingen schon Aufträge für die Straßenbahn übernommen. Ein Drehzahlgeber musste umgebaut werden. Dass seine Arbeit in den Straßenbahnen zum Einsatz kommt, macht Max stolz.

Für den Job brauche man technisches Interesse und Fingerspitzengefühl, sagt er. Auch Mathe ist wichtig, ergänzt Ausbilder Belhiouani. Das Schwierigste seiner Ausbildung? Das CNC-Programmieren, sagt der Azubi. Am meisten Spaß macht ihm Fräsen. „Auch die Ausbildungsvergütung ist sehr gut“, sagt Max.

Von den Vorteilen wird er auch beim Azubiläum berichten. Dann steht er an einer CNC-Maschine, um das Trendspielzeug der Stunde herzustellen: einen Fidget Spinner. Der Prototyp ist schon gebastelt.

Text und Foto: Till Neumann

Azubiläum

Die Freiburger Verkehrs AG feiert 70 Jahre Ausbildung. Beim Azubiläum stellt das Unternehmen am Freitag, 20. Oktober, sein Ausbildungsangebot vor: Fachkraft im Fahrbetrieb (FiF), Duales Studium, Koch, Elektroniker, Bauzeichner, Industriemechaniker, KFZ-Mechatroniker. Die Besucher erwarten Übungsinseln für Elektrohydraulik und Elektropneumatik, sie können fräsen und drehen oder sich im Radwechselwettbewerb messen. Auch eine Drahtbiegübung wird angeboten und es können 3D-Modelle erstellt werden. Zudem gibt es eine Führung durchs Haus, eine Azubi-Bar, ein Buffet und eine Verlosung: Die Gewinner können eine Straßenbahn auf dem VAG-Gelände fahren.

www.vag-freiburg.de