Prall gefülltes Auftragsbuch: Dürrschnabel Industriebau steht vor Ausreißerjahr SPECIALS | 27.02.2017

„Das Schiff ist auf Kurs“, sagt Stefan Schäfer. Der Geschäftsführer der Dürrschnabel Industriebau GmbH aus Emmendingen hat ein gutes Jahr 2016 hinter sich – und ein gut gefülltes Auftragsbuch vor sich auf dem Tisch. Im Schnitt verbaut der Generalunternehmer rund zehn Millionen Euro im Jahr, 2017, so sieht es heute aus, wird ein Ausreißerjahr – nach oben.

Sick-Neubau in Reute: 3600 Quadratmeter für die Produktion, 2200 für Büros.

Sick-Neubau in Reute: 3600 Quadratmeter für die Produktion, 2200 für Büros.

Ein Flüchtlingsheim mit 168 Plätzen für den Landkreis Emmendingen? Übergeben. Eine neue Halle mit Werkstatt und Lager für Birkenmeier Stein + Design? Übergeben. Ein anspruchsvolles Verwaltungsgebäude in Bötzingen? Übergeben. Die Liste der in 2016 fertiggestellten Projekte ist lang. Auch ein Wohnhaus in Emmendinger Hanglage wurde pünktlich fertig. Oder die Werkstatterweiterung fürs Autohaus Sütterlin an der Tullastraße, ein Betriebsgebäude in Ettenheim, ein Erweiterungsbau in Todtnau. Kurz vor der Übergabe steht zudem ein Betriebsgebäude mit 600 Quadratmetern Lager und 300 Quadratmetern Büro- und Wohnfläche für ein Unternehmen aus der Elektronikbranche. Vor der vereinbarten Fertigstellung, wie Schäfer betont.

In diesem Jahr steht für Schäfer nicht zuletzt ein Neubau für die Sick AG in Reute auf der Agenda. Sieben Millionen Euro für eine neue, 3600 Quadratmeter große Produktionshalle sowie 2200 Quadratmeter Büroflächen baut Dürrschnabel für den global agierenden Sensorspezialisten. Dazu hat sich Ford Ernst die Emmendinger Kompetenz für einen Umbau nebst Erweiterung (mit rund 2000 Quadratmetern) gesichert. Auch der Mercedes-Händler Schmolck wird sich von Schäfer und seiner Mannschaft das bestehende Autohaus in Müllheim umbauen und noch eine LKW-Waschhalle bauen lassen.

Außerdem gibt es in Vörstetten etwas zu tun, weil ein Software-Unternehmen dort ein neues Gebäude braucht. Und es kommt ein Projekt auf den Tisch, an dem die Dürrschnabel Industriebau schon vor vielen Jahren geplant hat: Ein privater Investor wird an der Steinhalde in Freiburg-Ebnet zwei Mehrfamilienhäuser mit sechs Wohnungen bauen. „Geduld zahlt sich aus“, sagt Schäfer, „das ist technisch durchaus anspruchsvoll, weil hier auch der Hang gesichert werden muss.“

Erstmals taucht im Auftragsbuch des Unternehmens auch der Freiburger Güterbahnhof auf, wo derzeit die Planung für ein Werkstatt-Gebäude direkt am nördlichen Quartierseingang läuft. „2017 wird uns fordern“, so der Geschäftsführer.

Auch weil unter den Auftraggebern viele Wiederholungstäter sind, die auf eine schnelle und unkomplizierte Abwicklung vertrauen und deswegen nicht lange mit zig Anbietern verhandeln. So gibt Schäfer in diesen Zeiten deutlich weniger Angebote ab als noch vor vier, fünf Jahren: Die hohe Trefferquote lastet den Mittelständler gut aus.

Aber Schäfer ist auch besorgt – wegen der Entwicklung in den USA. „Wir haben Kunden, die in die Staaten exportieren und die machen sich natürlich jetzt auch Sorgen, wie die Trump’sche Politik sich auf ihre Firmen auswirkt.“ Auch diese Firmen müssen ihre Schiffe auf Kurs halten.

Text: Lars Bargmann / Visualisierung: © Dürrschnabel Industriebau