Stadt erhöht das Eigenkapital ihrer Töchter STADTGEPLAUDER | 04.03.2016

Das Freiburger Rathaus war im Jahr 2014 an 32 Unternehmen und Zweckverbänden beteiligt und hatte fünf Eigenbetriebe. Diese Stadttöchter machten zwar rund 1,2 Milliarde Euro Umsatz (allein die Badenova kam auf 795,4 Millionen Euro), unterm Strich blieb aber nach vielen ertragsreichen Jahren ein Defizit von 6,3 Millionen Euro übrig (Vorjahr: 7,8 Mio. plus), weil Finanzbürgermeister Otto Neideck der Freiburger Verkehrs AG und der Freiburger Stadtbau 13 Millionen Euro als Eigenkapital zur Verfügung stellt.

Hat in Freiburg hohes Gewicht: Zum Ausbau des ÖPNV zählen nicht nur neue Trassen, sondern auch neue Trams. Die Stadt erhöht für die nötigen Investitionen das Eigenkapital ihrer Tochter.

„Es ist eine kleine Zäsur“, sagte deswegen Reinhard Zähringer, Leiter der Beteiligungsverwaltung in der Kämmerei. Angesichts der enormen Investitionen der Töchter ist das kleine Minus verschmerzbar: Allein 2014 pumpten die Töchter 157 Millionen Euro in den Markt, bis 2020 stehen Vorhaben (Ausbau Straßenbahn, neue Trams, mehr Wohnungsbau, Bau von Windrädern, Sanierung Keidel-Bad) für über eine Milliarde Euro auf der Agenda. Und: 4200 Menschen verdienen bei den Töchtern ihr Geld.

Die Badenova überweist 12,4 Millionen Euro aus der Konzessionsabgabe, der Erlös aus der Beteiligung (17,1 Mio.) fließt aber in die Stadtwerke und wird dort mit den Verlusten der Freiburger Verkehrs AG (12,8 Mio.) und den städtischen Bädern (4,5 Mio.) verrechnet. Die Stadtbau hat ihren Gewinn gegenüber dem Vorjahr auf 8 Millionen verdoppelt, muss aber keinen Cent in den Haushalt abführen, um weiter geförderten Wohnraum schaffen zu können. Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH bringt 1,3 Millionen Euro ein, die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG und die Messe Freiburg Objektträger GmbH & Co. KG machten – wie geplant – 6,8 Millionen Euro Verlust.

Die expandierenden Töchter, so Neideck, seien für die Daseinsvorsorge unverzichtbar und leisteten einen „wichtigen Beitrag für eine gute wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und der Region Freiburg“.

Text: Lars Bargmann / Foto: © tln