Voll von der Rolle: Der Mann am Klavier STADTGEPLAUDER | 14.03.2018 | Erika Weisser

Es begann vor 40 Jahren. Am 11. März 1978 spielte Günter A. Buchwald bei einem ganz neuen Projekt zum ersten Mal in seinem Leben öffentlich Live-Musik zu einem Stummfilm: Wallace Worsleys Produktion „Der Glöckner von Notre Dame“ aus dem Jahr 1923.

Die Super8-Kopie dieser Literaturverfilmung flimmerte im Theatercafé über die Leinwand: Zu jener Zeit hatte das Kommunale Kino, in dessen Auftrag sich der damalige Musikhochschulstudent mit Hauptfach Geige ans Piano setzte, seine Spielstätte noch nicht im Alten Wiehrebahnhof, sondern – zweimal monatlich – in der heutigen Friedrich-Weinbrenner-Gewerbeschule.

In den folgenden Jahren machte der inzwischen 65-Jährige seine bei dieser persönlichen Premiere erwachte Begeisterung für die Live-Begleitmusik zu Stummfilmen zum Beruf. Und obwohl der Interpret, Dirigent und Komponist von Stummfilmmusik inzwischen auf allen einschlägigen Festivals zu Hause ist und weltweit als Meister seines Fachs gilt, ist er den Kommunalen Kinomachern treu und verbunden geblieben: Von den mehr als 3000 Filmkonzerten, die Buchwald seither gegeben hat, bestritt er etwa 400 in dem kleinen Kino in seinem Wohnquartier Wiehre: Seine monatlichen Auftritte gehören dort zum festen Repertoire; sie sind immer gut besucht oder gar ausverkauft, die Freiburger Fangemeinde der Stummfilmrenaissance ist groß.

Mit ihr feiert der Künstler nun sein 40. Bühnenjubiläum – mit einem ausgewählten Stummfilmprogramm und anschließendem „get together“ in der Galerie: Samstag, 17. März 2018, 19.00 Uhr.

Foto: © Klaus Polkowski