Warum die Werkstatt so wichtig ist: Schmolcks Erfolg fußt auf dem Service STADTGEPLAUDER | 31.05.2017

Das erste Auto verkauft der Verkäufer, alle anderen die Werkstatt!“ So brachte es einmal der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking auf den Punkt. Verfolgt man den Werdegang des Autohauses Schmolck in Emmendingen, so braucht es dazu keine Korrektur. 1947 gegründet – das Land lag noch zerstört darnieder –, beginnt Emil Schmolck in Emmendingen mit dem Handel mit Landmaschinen. Nur: Damals war die (findige) Reparatur beschädigter Maschinen wichtiger als alles andere, denn so viele Mitbürger gab es nicht, die sich neue Maschinen hätten leisten können.

Erfolgreiches Team: Auch nachts und am Wochenende für die Kundschaft bereit.

Hans-Rudolf Schmolck, Sohn des Firmengründers, erinnert sich: „Uns war von Anfang an klar, dass es nicht reicht, gute Produkte zu verkaufen.“ Für die Kunden sei es immer wichtig gewesen, dass sie jemanden haben, der sie rund um ihr Fahrzeug begleitet und sich um mehr als die Wartung und Reparaturen kümmert. Durch die Landmaschinenhistorie sei man es gewohnt, dann für den Kunden da zu sein, wenn er sein Fahrzeug gerade nicht benötigt oder ihm im Ernstfall sofort Hilfe anbieten zu können: „Wenn die Erntemaschine in der Saison einen Defekt hatte, rückten wir aus, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, um unserem Kunden zu helfen.“

Heute gehört konsequenterweise ein 24-Stunden-Notdienst im Nutzfahrzeugbereich zum Angebot von Schmolck. Heute schicken Spediteure ihre Trucks bis zu 50 Kilometer weit nach Emmendingen, weil dort nicht nur ein Rundumangebot von Wartung, Reparatur, Fahrzeugbau, Reifendienst samt Kooperation mit Versicherungen im Unfallgeschäft besteht, sondern auch die Möglichkeit, die Fahrzeuge zu Zeiten warten zu lassen, wenn sie nicht gebraucht werden, ihr Ausfall also kein Geld kostet. Was konkret heißt: abends und am Wochenende.

Es war den Schmolcks – das Unternehmen ist in der dritten Generation ein Familienbetrieb – immer klar, dass man sich Marktveränderungen anpassen muss, dies aber, ohne grundsätzliche Erkenntnisse zu vernachlässigen: etwa die Wichtigkeit einer guten Werkstatt mit einer modernen, technisch führenden Ausstattung. Der Betrieb wurde zu einem der größten Landmaschinenhändler Südbadens, doch gleichzeitig wurde das Standbein Werkstatt weiterentwickelt. So folgte denn auch der Wartung von Landmaschinen eine Fachwerkstatt für Fahrzeugelektrik, aus der ein Bosch-Service erwuchs. Dies wurde dann, obwohl man schon mit der Marke mit dem Stern „verbandelt“ war, mit einem VW-Service flankiert, dessen Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit immer wieder Kunden fragen ließ, ob man denn hier nicht auch Wolfsburger Fahrzeuge kaufen könne.

70 Jahre Schmolck, das sind nicht zuletzt 70 Jahre Werkstattleistungen, die aufgrund ihrer Qualität das eigentliche Autogeschäft nach sich zogen: Seit 20 Jahren ist Schmolck Mercedes-Partner für den gesamten Fahrzeugbereich, seit 2015 betreuen die Emmendinger erfolgreich die Marke Skoda.

Heute beschäftigt das Familienunternehmen rund 280 Mitarbeiter, darunter 80 Auszubildende in 13 verschiedenen Ausbildungsberufen und DHBW-Studiengängen. Wenn das Unternehmen so gut läuft, dann nicht nur, weil viele Fahrzeuge verkauft werden. Sondern vor allem, weil der Werkstattservice so gut ist. Schmolck hat das Wiedeking-Diktum verstanden und erfolgreich umgesetzt. Und so bilanzieren die Geschäftsführer Bernhard Schmolck und Jürgen Henninger: „Dieser Rundum-Service ist bis heute eine unserer größten Stärken.“

Text: Stefan Pawellek / Foto: © Schmolck