Weit offene Türen: Ein Rundgang durch Freiburgs Galerien STADTGEPLAUDER | 14.04.2017

Für viele Menschen ist die Hemmschwelle, eine Galerie zu betreten, recht hoch. Das Resultat: In vielen Kunsträumen trifft man immer wieder auf den gleichen kleinen Kreis Kunstinteressierter, während Otto Normal nur im Vorübergehen einen Blick durchs Schaufenster wirft. Dabei stehen in den meisten Galerien die Türen weit offen – auch wer nichts kaufen möchte, ist willkommen. Um das deutlich zu machen, lassen sich Freiburgs Kunstorte einiges einfallen: von gemeinsamen Veranstaltungen wie der Nocturne über Führungen, Workshops und Performances bis hin zum Skulpturengarten oder der Espressobar. Wie groß die Bandbreite ist, zeigt chilli-Redakteurin Tanja Bruckert bei einem Rundgang durch eine Auswahl von Freiburgs Galerien.

Die Grenzüberschreitende – Kunsthandlung und Galerie Bollhorst
Schwerpunkt: Keramik

Bildende Kunst. Angewandte Kunst. Dekorative Kunst. Für die meisten Galeristen sind diese Sparten klar getrennt. Nicht so für Frederik Bollhorst. In seiner Galerie findet sich die Kaffeetasse neben der Skulptur, die Vase neben der Fotografie. Kunst oder Kunsthandwerk – das spielt in den Räumen am Schwabentor keine Rolle.

Angefangen hatte Bollhorst hier vor elf Jahren mit einer klassischen Galerie. Doch zufrieden war er als Teil des elitären „Systems Galerie“ nicht: „Es reicht mir nicht, künstlerische Behauptungen in einem abgeschotteten System von klar definierten Markt und Menschen zu tätigen und 99 Prozent der Menschen stehen draußen vor dem Fenster und schauen mit großen Augen auf eine Sektglas schwingende Gemeinschaft.“ Also zieht sich Bollhorst den „Hochkulturstachel“ und streicht kurzerhand das Wort Galerie von seiner Fassade. „Der Markt für Kunst ist verdammt eng und klein, deswegen muss man die Türen ganz weit aufmachen“, erläutert der 46-Jährige sein Konzept.

Das Niveau sei weiterhin hoch, die Hemmschwelle aber viel niedriger. Dazu trägt auch die neue Espressobar bei – ein wirksamer Türöffner. Warum bei ihm eine Tasse 43 Euro kostet, wenn man für das Geld bei Ikea ein ganzes Set kaufen kann – das erklärt Bollhorst gerne beim gemeinsamen Kaffeetrinken. Und viele, die wegen eines Espressos kommen, bleiben wegen der Kunst.

Nächste Ausstellung: „A True Story“ / 28. Mai bis 17. Juni

Das sagt der Prospekt: Ein gemeinsames Projekt von Nona Otarashvili (Keramik) und Sophia Tabatatse (Grafik). Aus der technischen Erfahrung von Nona Otarashvili und dem grafischen Ausdruck von Sophia Tabatatse entwickelte sich eine gemeinsame visuelle Sprache. Der Druck auf Keramik statt auf Papier verleiht der Idee eine feste Form.

Das sagt der Galerist: Ich möchte ein Forum bieten für interessante Projekte und Ideen. Zur georgischen Woche Ende Mai werden daher diese beiden Georgierinnen ihre gemeinsamen Werke zeigen. Abends sind zudem Konzerte geplant.

Günstigstes / teuerstes Werk (in der Galerie Bollhorst): 14 / 5.600 Euro


Der Exot – Galerie Artkelch

Schwerpunkt: Zeitgenössische Kunst der australischen Ureinwohner

„Wir zählen in unserem Segment zu den Top10-Galerien weltweit, aber in Freiburg kennt man uns drei Straßen weiter schon nicht mehr“, sagt Galeristin Robyn Kelch. Seit zehn Jahren betreibt sie die Galerie in der Günterstalstraße mit ihrem sehr speziellen Fokus: Contemporary Aboriginal Art. „No names“ oder touristische Souvenirs haben hier keine Chance – die gebürtige Australierin vertritt zwar auch junge, unbekannte Künstler, aber nur solche, denen sie zutraut, es mal ganz nach oben zu schaffen.

Außerdem arbeitet Kelch ausschließlich mit Kunstzentren zusammen, um sicherzustellen, dass die Künstler fair bezahlt werden und nicht für schnelles Geld Massenware produzieren. „Deutsche fallen besonders gerne auf Fakes herein, weil die so schön ordentlich gemalt sind“, sagt die 52-Jährige mit einem Augenzwinkern.

Darüber braucht man sich bei Artkelch keine Gedanken zu machen: Mit ihrer Auswahl hat sich die Galerie mittlerweile einen so guten Namen gemacht, dass sie sogar teilweise nach Australien zurückverkauft. Auch in Freiburg gibt es mittlerweile eine kleine Fangemeinde. Menschen, „denen die Geschichten hinter den Bildern genauso viel wert sind, wie die Bilder selbst“. Denn eines gibt es bei ihr nicht – Werke, zu denen es keine Geschichte zu erzählen gibt.

Nächste Ausstellung: „Finalists. 1997 – 2017“ / 6. bis 31. Mai

Das sagt der Prospekt: Die Ausstellung feiert Künstler, die bei einem Kunstpreis in Australien auf sich aufmerksam machten und offenbart die Vielzahl an Preisträgern.

Das sagt die Galeristin: Ich mag am liebsten die Werke, die die Erwartungen nicht treffen, die Menschen von Aboriginal Art haben – so wie das Gemälde (siehe Bild) von Mumu Mike Williams.

Günstigstes / teuerstes Werk: 500 / 10.000 Euro


Die Abgelegene – Galerie 4e

Schwerpunkt: Figurative und gegenständliche Kunst

Beim Besuch der Galerie 4e wandert der Blick automatisch nach oben: Der meterhohe, lichtdurchflutete Raum ist allein schon sehenswert. Erbaut haben Heike Clement und Joachim Klar das moderne Gebäude im Industriegebiet Haid mit dem Zweck, ein angemessenes Atelier für den Bildhauer Klar zu schaffen, in dem sich die Skulpturen in natürlichem Oberlicht präsentieren können und das nicht unter dem Gewicht der schweren Kunstwerke ächzt. „Doch schnell war uns klar: Wenn hier nur Joachim ausstellt, wäre das totlangweilig – die Kunstwerke würden einfach viel zu selten wechseln“, sagt Clement und lacht.

So gibt es nun drei bis vier Ausstellungen im Jahr. Das Galeristen-Ehepaar beschränkt sich dabei nicht nur auf Skulpturen, sondern zeigt auch Zeichnungen und Gemälde. Einzige Bedingung: „Die Künstler müssen im figurativen Bereich zuhause sein“, erklärt Clement. Wichtig sind der 51-Jährigen bei der Auswahl vor allem ein hohes Niveau und eine entsprechende Ausbildung.

Ab dem Frühjahr lädt zudem ein großer Skulpturengarten hinter dem Haus zum Besuch. Auf einer großen Wiese am Rande des Mooswalds sind hier die großformatigen Werke von Joachim Klar und zwei weiteren Künstlern zu sehen. Neugierige sind herzlich willkommen: „Wir freuen uns auch sehr über Leute, die einfach nur zum Schauen kommen. Denn was bringen die tollsten Kunstwerke, wenn sie keiner sieht?“

Aktuelle Ausstellung: „Jutta Orth – Ladies & Gentlemen“ / bis 28. April

Das sagt der Prospekt: Mit ihrem freien Strich bewegt sich Jutta Orth auf einem hohen zeichnerischen Niveau auf den Spuren etwa eines Henri Toulouse-Lautrec, der im Paris der 20er Jahre in den Cafés und Bars unterwegs war.

Das sagt die Galeristin: Jutta hat hier mit Aktzeichenkursen angefangen. Sie ist eine sehr schnelle Zeichnerin – manche Kohlezeichnungen stellt sie in fünf Minuten fertig. Das ist eine künstlerische Qualität, die es nicht sehr oft gibt.

Günstigstes / teuerstes Werk: 400 / 900 Euro (bei Skulpturen-Ausstellungen gehen die Preise aber auch mal bis 40.000 Euro)

Das Urgestein – Galerie Baumgarten
Schwerpunkt: Malerei und Skulptur

„Man muss auch mal leiden können“, sagt Albert Baumgarten, wenn er auf seine 40 Jahre als Galerist zurückblickt. Nach dem Lehramtsstudium hätte er einst eine sichere Beamtenstelle haben können – ist aber lieber seinem Traum einer eigenen Galerie nachgegangen. Dass es ihm heute nicht mehr junge Menschen nachtun, findet er bedauerlich, aber auch verständlich. „Man weiß nie: Komme ich über die Runden?“ Selbst in seiner – mittlerweile weit über Freiburg hinaus bekannten Galerie – gebe es Tage, an denen kein einziger Besucher komme. „Da muss man lernen, mit umzugehen und darf nicht gleich aufgeben.“

Beim chilli-Galerienbesuch in der Kartäuserstraße herrscht allerdings keine Leere. Baumgartner spricht gerade mit einer 17-jährigen Schülerin über die aktuelle Ausstellung. „Meine jüngste langjährige Besucherin“, freut sich der Galerist. „Seit sie 9 Jahre alt ist, kommt sie regelmäßig.“ Das Gegenstück dazu: Eine 96-Jährige, die zu jeder Ausstellungseröffnung aus Bad Säckingen anreist. „Diese Bandbreite ist fantastisch.“

Ihm liege viel daran, dass sich auch die Jungen zu ihm trauen – und nicht wegbleiben, weil sie sich genötigt fühlen, etwas zu kaufen. „Ich achte nicht darauf, ob jemand im Anzug oder in zerrissenen Jeans kommt, ob er Geld hat oder nicht“, macht der 66-Jährige deutlich. „Jede Ausstellung ist erstmal ein Angebot zum Schauen.“

Nächste Ausstellung: Francisco de Goya – Ausgewählte Radierungen / 28. April bis 2. Juni

Das sagt der Prospekt: Die Zyklen „Los Caprichos“, „Desastres de la Guerra“ „Tauromaquia“ und „Disparates“ bilden das Zentrum in Goyas druckgraphischem Werk.

Das sagt der Galerist: Ein Sammler, den ich seit den 80ern kenne, will jetzt seine Sammlung auflösen und das wird eine kleine Sensation. Es gibt momentan eine Goya-Ausstellung in Winterthur, eine in New York und eine in Korea – aber keine, die Goya in dem Umfang zum Verkauf anbietet.

Günstigstes / teuerstes Werk: 900 / 10.000 Euro

Der Newcomer – Galerie Malek Kralewski
Schwerpunkt: Konzeptuelle Arbeiten und Installation

Ein wirklicher Newcomer ist Malek Kralewski ja nicht – seine Galerie in der Basler Straße gibt es bereits seit fünf Jahren. In der Freiburger Galerienlandschaft zählt sie damit allerdings immer noch zu den jungen. „Es kommen noch oft Leute, die gar nicht wussten, dass hier eine Galerie ist“, sagt der 46-Jährige.

Richtig angelaufen ist auch der Verkauf – trotz großer positiver Resonanz – noch nicht: „Ich hätte nicht gedacht, dass das so hart ist.“ Der Galerist setzt allerdings auch nicht auf Werke, nur weil sie sich gut verkaufen lassen. „Natürlich ist es schwer, jemanden zu finden, der sich einen toten Vogel an die Wand hängen will“, sagt er und zeigt auf ein Gemälde, das eine Taube mit verdrehtem Hals zeigt. „Aber darum geht es auch nicht. Mir ist es viel wichtiger, dass die Werke in gute Hände kommen.“

Der studierte Informatiker, der auch heute noch nebenher als Programmierer arbeitet, beschäftigt hat sich seit seinen Kindertagen mit Kunst. Sein erstes Bild hat er mit 16 gekauft. „Eigentlich wollte ich ja eine Uhr“, erzählt er mit einem Schmunzeln, „aber dann habe ich mir gedacht, warum muss ich die Zeit wissen, das Bild ist viel interessanter.“

Aktuelle Ausstellung: David van der Post – Pathos / bis 23. April

Das sagt der Prospekt: In der Ausstellung spielt die Fotografie eine wichtige Rolle. So sind die „Rom-Portraits“ nach der Vorlage von Elliot Erwitts Schwarz-Weiß-Aufnahme einer Menschenmenge auf dem Petersplatz entstanden; durch das Herauslösen einzelner Gesichter aus der Menge (…) erschafft er neue Realitäten und Interpretationsspielräume.

Das sagt der Galerist: Ich finde es spannend, dass er sich über einen längeren Zeitraum mit einem einzigen Thema auseinandersetzt und daran die verschiedenen Ausdrucksformen der Malerei ausprobiert.

Günstigstes / teuerstes Werk: 450 / 3.200 Euro (Porzellaninstallation auf Anfrage)


Der Off-Space – Pförtnerhaus
Schwerpunkt: Raumbezogene Kunstwerke

Vorbeigehen, stehen bleiben, die Kunstwerke bewundern – der Kunstraum von Jürgen Oschwald (48) und Florian Thate (35) ist sicherlich zugleich der unauffälligste und der zugänglichste in Freiburg. Das alte Pförtnerhaus hinter der Brauerei Ganter bietet durch das große geschwungene Fenster auch von außen einen guten Einblick auf die Ausstellungsstücke.

Mehr als 50 Jahre lang war das 15 Quadratmeter große Häuschen ungenutzt, bis es die beiden Künstler 2015 mit Unterstützung von Ernst-Ludwig Ganter zu neuem Leben erweckten. Seitdem sind hier rund sechs Ausstellungen im Jahr zu sehen. Einen festen Künstlerstamm gibt es dabei nicht, Oschwald und Thate setzen vor allem auf Künstler, „die man in Freiburg sonst nur selten sieht“. Und obwohl es auch solche gibt, die ihre Werke aufhängen und wieder gehen, laden die beiden Freiburger besonders gerne Künstler ein, die ihre Kunstwerke erst vor Ort entwickeln und dabei den Raum miteinbeziehen.

Mittlerweile ist das Pförtnerhaus vor allem an lauen Sommerabenden zu einem beliebten Treffpunkt geworden, an dem man bei einem Bierchen die Kunstwerke betrachten und sich austauschen kann. Das Publikum sei dabei oft bunt durchmischt, von jung bis alt, so Oschwald: „Das mag ich besonders am Pförtnerhaus – die spannenden Gespräche zwischen den Generationen.“

Nächste Ausstellung: Caroline von Gunten / 22. April bis 21. Mai

Das sagen die Galeristen: Die Schweizer Künstlerin macht vor allem Installationen und Skulpturen und wird ihre Werke für das Pförtnerhaus direkt vor Ort entwickeln. Diesen Raumbezug finden wir besonders spannend.

Die Nicht-Galerie – Kunstraum Foth
Schwerpunkt: Kunst, die Fragen aufwirft / Sperriges / Performance

Seine Leidenschaft für Kunst hat Markus Foth früh entdeckt: Schon als Zehnjähriger besucht er alleine Ausstellungen. Später drängen ihn seine Eltern, Stadtplanung zu studieren. Das Studium finanziert er als Kunsthändler. Reingerutscht durch die eigene Sammelleidenschaft – „irgendwann war mein Zimmer so voll, dass ich anfangen musste zu verkaufen“ –, steht er bald regelmäßig morgens um fünf auf Flohmärkten und sucht nach verborgenen Schätzen. Der Umzug von Köln nach Freiburg macht damit Schluss: „In über 20 Jahren habe ich hier kein einziges gutes Bild gefunden.“

Aus dem Handel wird eine Galerie, aus der Galerie ein Kunstraum. „Vorher hatte ich auch den einen oder anderen Künstler vertreten, einfach, weil er sich gut verkaufen ließ“, erinnert sich der 58-Jährige, „aber da stand ich einfach nicht voll dahinter.“ Mittlerweile stellt Foth nur noch aus, was ihm wirklich gefällt und was ihn zum Nachdenken bringt. Auch Performances und Installationen stehen auf dem Programm seines Kunstraums in der Barbarastraße: „Es gibt auch Ausstellungen, wo es nichts zu kaufen gibt.“

Aktuelle Ausstellung: „Ulrike Gerst – Neue Arbeiten“ / bis 4. Mai

Das sagt der Prospekt: Öffentliche Plätze und Stadtansichten sind neben Innenräumen die bevorzugten Motive in der Malerei von Ulrike Gerst. Bereits durch die Wahl des Ausschnittes wird das Ding seines Inhaltes und seiner Funktion enthoben.

Das sagt der Galerist: Um Ulrike bin ich ein paar Jahre herumgeschlichen, weil mir ihre Arbeiten einfach zu schön waren – das ist jetzt ihre erste Ausstellung bei mir.

Günstigstes / teuerstes Werk: 190 / 4.000 Euro

Die Etablierte – Galerie g
Schwerpunkt: Neigung zum Minimalen

Von der Archäologie zur Kunst – geplant hatte das Gudrun Selz eigentlich nicht. Vielmehr sei sie als Sammlerin in eine bestehende Galerie „reingerutscht“, bevor sie dann 1985 ihre Galerie g eröffnet hat. Spezialisiert hat sich die 65-Jährige auf reduzierte Positionen und Farbmalerei. „Als Archäologin habe ich es immer mit einfachen Formen zu tun gehabt, vielleicht prägt das meine Präferenz“, sagt die Altorientalistin, die sich auf das dritte Jahrhundert v. Chr. konzentriert hatte.

Als Einsteiger sei sie damals überrascht gewesen, wie vielfältig und gewichtig die Freiburger Galerien waren: „Sehr ungewöhnlich für so eine kleine Stadt.“ Mittlerweile zählt ihr Kunstraum in der Oberwiehre selbst zu den ältesten der Stadt. 30 Künstler vertritt Selz – zwei von ihnen bereits seit Gründung ihrer Galerie –, deren Werke in fünf bis sechs Einzelausstellungen pro Jahr zu sehen sind. Die Auswahl treffe die Galeristen nicht danach, was sich gut verkaufen lässt – „das Kommerzielle ist der Neigung untergeordnet“. Zwischen Menschen mit genügend Sehrerfahrung gebe es jedoch oft einen Konsens darüber, welches die Top-Arbeiten sind.

Aktuelle Ausstellung: Koho Mori-Newton „after Iceland, drawing in colour“ / bis 20. April

Das sagt der Prospekt: Koho Mori-Newtons Thema ist die Linie – eine vibrierende, verwaschene, tastende, konzentrierte, die sich in komplexen Entstehungsprozessen zu rhythmischem Linienspiel auswächst.

Das sagt die Galeristin: Mich faszinieren seine Arbeiten, weil sie so offen sind und mich von dem bloßen Zweidimensionalen weiterführen.

Günstigstes / teuerstes Werk: 1.800 / 7.000 Euro

Die Günstige – Galerie am Marienbad
Schwerpunkt: Zeitgenössische Kunst aus Simbabwe

„Freiburg ist kunstsinnig, aber badisch zurückhaltend, was die Preise angeht“, sagt Ullrich H. Flechsenhar. Daher findet sich in seiner Galerie neben Werken hochkarätiger afrikanischer Künstler auch dekorative Kunst: Gemälde, die man sich über die Couch hängen kann, oder Skulpturen, die den Garten verschönern – Unikate, die dennoch kein riesiges Loch in den Geldbeutel reißen.
Für Flechsenhar ist seine Arbeit auch eine Art Entwicklungshilfe. Als Projektleiter einer Nicht-Regierungsorganisation hat er jahrelang in Afrika gelebt und dabei gute Kontakte mit Künstlern aus Simbabwe geknüpft. „Vielen von ihnen geht es finanziell sehr schlecht“, weiß der Galerist. „Mit meiner Galerie möchte ich sie unterstützen und einen kulturellen Brückenschlag zwischen Afrika und Europa schaffen.“

Die Breite der afrikanischen Kunstwerke, die bei ihm zu finden sind, sei in Deutschland einmalig, sagt Flechsenhar. Über seinen Online-Shop bekommt er daher Anfragen aus ganz Europa. Große Sammler würden dennoch einen Bogen um die Galerie am Marienbad machen: „Für sie bin ich zu günstig“.

Aktuelle Ausstellung: Derzeit keine in Planung

Günstigstes / teuerstes Werk: 50 / 2.000 Euro

Ihre Galerie ist nicht dabei? Schreiben Sie uns an redaktion@chilli-freiburg.de, wir nehmen Sie gerne in unseren Online-Rundgang mit auf.


Weitere Freiburger Galerien finden Sie etwa beim Landesverband Galerien (galerienbesuch.de) oder bei der Freiburger Verbund Kunst in Freiburg (kunst-in-freiburg.de). Die Freiburger Gemeinschaft veranstaltet auch gemeinsame Ausstellungsprojekte wie „offen für kunst“, „DASSOLLKUNSTSEIN“ oder „nocturne“ (15.9.).

Text: Tanja Bruckert / Bilder: Artkelch: Artkelch, Galerie 4e: Heike Clement & Joachim Klar, Galerie Baumgarten: Bernhard Straus, Galerie Bollhorst & Galerie am Marienbad: tbr, Galerie g: Marc Doradzillo, Galerie Marek Kralewski: Martin Horsky, Kunstraum Foth & Pförtnerhaus: Jürgen Rösch