Wo ist die Weinprinzessin: "Dreisamnebel" als spannende Frezi STADTGEPLAUDER | 09.08.2017

Seit 30 Jahren wird in einem fiktiven Dorf im Kaiserstuhl jährlich eine örtliche Weinprinzessin gewählt. Die lokale Besonderheit veranlasst die Ehefrau des Bürgermeisters im Herbst 2016 zu einer Jubiläumsveranstaltung, bei der all die 30 Frauen mit erlesenen Speisen und Weinen verwöhnt werden sollen. Doch eine erscheint nicht und lässt auch nichts von sich hören.

Die Bürgermeistergattin Ulla und der ehemalige SC-Profi Florian Buch­mann, der in seinem neuen Beruf als Wein- und Feinkosthändler für das Catering zuständig war, machen sich auf die Suche nach der ehemaligen Weinprinzessin, die, wie sich bald herausstellt, schon seit drei Jahren spurlos verschwunden ist.

Die Spurensuche in der Uniklinik Freiburg, in einer Pfarrei im Glottertal und bei einem anderen ehemaligen SC-Spieler in Italien verläuft zunächst ergebnislos. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich der Autor zu sehr an Details über die heimliche Liebesbeziehung von Ulla und Florian aufhält – vor allem an der Erscheinung der „knackigen Fünfzigjährigen“.

Als diese Affäre wegen eines vor­übergehenden Zerwürfnisses dann erst einmal an Bedeutung verliert – und eine weitere junge Frau verschwindet –, gewinnt der Krimi an Fahrt und wird doch noch richtig spannend.

Text: Erika Weisser

Dreisamnebel
Autor: Harald Rudolf
Verlag: Silberburg-­Verlag, 2017
Seiten: 363, kartoniert
Preis: 12,90 Euro