Geschmackspolizei: Der Sounddreck zum Dreck Kultur | 20.09.2016 | Ralf Welteroth

So ein Dreck. Nennen wir das Song-Balg doch gleich beim Namen, beim richtigen Namen. So wie es die Interpretin aufrichtigerweise gleich selbst benannt hat, was uns die Arbeit hier bei der Sounddreck-Kolumne natürlich ungemein erleichtert. Trotzdem bleibt Nomen eben Omen. Und dazu auch noch kein gutes.

So hört sich das dann an: „Mein Arsch fuckt mich ab, Yoga fuckt mich ab, mein Goldfisch fuckt mich ab, Sex fuckt mich, deine Mutter fuckt mich ab, mein Leben fuckt mich ab, Berlin fuckt mich ab, dieses Lied fuckt mich ab …“, um dann im entwaffnend ehrlichen, geradezu programmtischen Refrain zu münden „Ich wollte Gold und es gab Dreck, nur Dreck. Ich hab das alles nicht gewollt, nur Dreck.“

Ich hab das nicht gewollt. So, so. Das sagen sie dann alle. Hinterher ist man oftmals schlauer oder man macht einfach weiter wie bisher.

Wie unsere Maxine in diesem Fall. Ganz schön abgefuckt. Sie wollte Gold und bekam Dreck. Ein Pech aber auch. Wie heißt es so schön: „Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.“

Uns geht es da meistens nicht anders. Nur rufen wir nicht noch extra irgendwas in den Wald, der Dreck kommt uns somit auch nicht wie gerufen, aber er kommt, ob wir wollen oder nicht. So auch dieser „Dreck“.

In diesem Sinne: „Unser Job fuckt uns ab, dieser Song fuckt uns ab, die Geschpo fuckt uns ab … wir haben das alles nicht gewollt, nur Dreck.“

Dreckig grüßt für Ihre Geschmackspolizei, Ralf Welteroth

Titel: Dreck
Interpretin: Maxine Kazis