Fachangestellter für Bäderbetrieb – Der Allrounder rund ums Bad KARRIERE & CAMPUS | 07.11.2016

Die Schwimmbäder haben kürzere Öffnungszeiten oder sind komplett geschlossen – in manchen Städten könnte es dazu kommen. Denn viele Bäder suchen derzeit nach Fachkräften. Doch der Markt ist leer.

Den Schwimmbädern in Deutschland mangelt es an Nachwuchs: Rund 2500 Fachkräfte fehlen, heißt es beim Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS). „Was wir an gut geeigneten Bewerbern haben, kann man an einer Hand abzählen“, sagt zum Beispiel Oliver Sternagel, Geschäftsführer der Karlsruher Bäder. Es habe Jahre gegeben, in denen niemand ausgebildet wurde.

Insgesamt arbeiten etwa 25.000 Fachkräfte in den rund 7000 Bädern in Deutschland. „Bademeister“ sind diese Beschäftigten allerdings nicht – offiziell heißt der Ausbildungsberuf Fachangestellter für Bäderbetriebe. Nach der dreijährigen Ausbildung kann man sich weiterbilden und zum Beispiel Meister für Bäderbetriebe werden.

Bademeister

Alle Hände voll zu tun: die Azubis Michael Pfänder (links) und Dominic Zinnbauer im Südstadtbad in Nürnberg.

Mit dem Meisterstatus ist es erlaubt, ein Schwimmbad zu leiten. Um am Becken aufpassen zu dürfen, reicht das Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber. Die Ausbildung läuft dual: Auszubildende arbeiten in einem Bad und werden in der Schule theoretisch unterrichtet. Der Praxisteil kann in öffentlichen Hallen- und Freibädern, aber auch in privaten Freizeit- und Spaßbädern absolviert werden. Laut der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen wird man zum „Allrounder“ ausgebildet.

Bäderbetreiber und Schwimmmeister gehen davon aus, dass das geringe Interesse an der Ausbildung an einigen Nachteilen des Berufes liegt, zum Beispiel der Schichtarbeit: Wenn Freunde frei haben, muss oft gearbeitet werden.


Die Aufgaben einer Fachkraft
für Bäderbetriebe sind unter anderem Aufpassen als Rettungsschwimmer, Veranstaltungsplanung, Bedienen der Chlorungsanlagen, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. „Man hat immer was zu tun. Die Arbeit ist vielseitig“, sagt die 23-jährige Dominique Endler, die in Karlsruhe als Fachkraft für Bäderbetriebe arbeitet.

Mit einem Chemiekasten testet sie das Wasser: Stimmt der pH-Wert? Ist das Wasser zu schmutzig? Falls ja, muss sie Filter wechseln. Die Kassen abzurechnen, gehört ebenfalls zum Job.

Text: Nikolai Huland / Foto: © dpa