Der Sounddreck zum Ende des Saunddreckjahres 4Literatur & Kolumnen | 31.12.2017 | Ralf Welteroth

Das ist der Letzte. Der Allerletzte. Wirklich. In diesem Jahr zumindest. Es reicht aber auch. Was sollen wir uns denn noch alles bieten lassen. Rhetorische Frage, sie haben’s gemerkt. Nein, mal ehrlich und – Hand auf den Geldbeutel – schlimmer geht’s kaum noch. Gegen diese Geschmacklosigkeiten ist kein Kraut gewachsen, hilft aber auch nicht mal Glyphosat in rauen Mengen.

Das einzig Positive an diesem bescheidenen Jahr 2017 ist, dass der Beweis erbracht wurde, dass es keinen Gott gibt, weil so eine Kreatur wie Horst Seehofer kann sich selbst ein noch so perfider Gott nicht ausgedacht haben, geschweige denn einen Markus Söder, obwohl es doch in der Bayernhymne heißt: „ Gott mit dir, du Land der Bayern, deutsche Erde, Vaterland! Über deinen weiten Gauen ruhe seine Segenshand.“ Wenn schon, dann ist die CSU keine Partei, sondern eine der biblischen Plagen.

Fehlt eigentlich nur noch das Comeback der Rockballade kurz vor Ende dieses Würselen­-JamaikaAmigoStuttgart21KlimaDebakeljahres. Wenn sich dann wieder harte Männer mit schütterem Haar und glasigen Augen nach dreizehn Asbach gedopt schluchzend in den Armen liegen, sich gegenseitig den Sabber ans Holzfällerhemd schmieren und „Empty rooms, where we learn to live without love“ nuscheln. Schönen Dank auch.

Es kann eigentlich nur besser werden, daraus wird aber wohl nichts. Wir sind auf alles gefasst. Fast.

Hallelujah, für Ihre Geschmackspolizei Ralf Welteroth