Die zahmen Siebziger: Australische Band "Cookin' on 3 Burners" mit neuem Album Kultur | 29.07.2017

Nachdem sie in eine Zeitmaschine gestolpert sind, wurden Cookin’ On 3 Burners ins Jahr 1971 geschleudert. Dort sind sie in das Chemielabor einer Highschool eingebrochen und haben „Lab Experiments Vol. 1: Mixin’“ zusammengemischt. So zumindest die offizielle Entstehungsgeschichte zum neuen Album der australischen Band.

Tatsächlich kommt die neue Platte – die es auch in der Vinylvariante zu kaufen gibt – mit Sepia-Foto und knalligen Farben nicht nur optisch im 70er-Style daher. Auch die Mischung aus Soul, Deep Funk und Organ Jazz hat dank Hammond Orgel einen deutlichen Retro-Touch.

Das Highlight des Albums findet sich gleich am Anfang. Für „Real Life Baby“ hat sich das Aussie-Trio die Sängerin Emmi ins Labor geholt. Mit ihrer souligen Stimme und den entspannten Wohlfühlklängen steht der Song dem bisher einzigen großen Band-Hit „This Girl“ von 2016 in nichts nach. Das sommerliche Liebeslied hat das Potenzial, die 20-jährige Band zum „Two-Hit-Wonder“ zu befördern.

Leider fallen die Songs danach ab. Vor allem die rein akustischen Stücke wirken leicht verstaubt und ähneln sich viel zu sehr. Hier wäre ein bisschen weniger 1970 und mehr 2017 angesagt gewesen.

Text: Tanja Bruckert