Dynamischer Thriller mit Suchtpotenzial: The Girl before als Buch-Tipp Kultur | 08.12.2017 | Tanja Senn

Ein hochmodernes Traumhaus mitten in London und das auch noch zu einem moderaten Mietpreis. Jane kann ihr Glück kaum fassen. Doch natürlich gibt es einen Haken. Der Architekt und Besitzer des Hauses hat für seine Mieter mehr als 200 strenge Regeln festgelegt: keine Bücher, keine Bilder, keine Zimmerpflanzen. Stets muss perfekt aufgeräumt sein und der Mieter ist verpflichtet, seine persönlichen Daten regelmäßig ins Intranet einzupflegen. Als wäre das nicht genug, erfährt Jane auch noch, dass ihre Vormieterin Emma in dem Haus gestorben ist.

Die Erzählung springt in zwei Strängen zwischen den Frauen hin und her. So wird schnell deutlich, dass Emma und Jane ein sehr ähnliches Leben führen – bestimmt von einem intelligenten Haus, das seine Bewohnerinnen überwacht. Doch der eigentliche Reiz der Story liegt darin, dass der Leser seinen ersten Eindruck von den Frauen immer wieder revidieren muss. Denn immer wieder kommen dunkle Geheimnisse und durchtriebene Lügen ans Licht.

Hier ist nichts so wie es scheint, stattdessen jagt eine überraschende Wendung die nächste. Was bleibt, ist die beklemmende Atmosphäre, die JP Delaney schon auf den ersten Seiten aufkommen lässt und meisterhaft aufrechterhält. Ein dynamischer Thriller mit Suchtpotenzial.

 

The Girl before
von JP Delaney
Verlag: Penguin Verlag, 2017
400 Seiten, broschiert
Preis: 13 Euro