Es lebe der König: Freiburger Klangkünstler grooven genüsslich in ihrem Album "Talk!" Kultur | 06.04.2018 | Till Neumann

Lasst uns reden. „Talk!“ ist eine Einladung zum Gespräch. Erst mal wird aber zugehört. Die Freiburger Klangkünstler widmen sich auf ihrer Platte der legendären Progressive-Rock-Band King Crimson. Die Briten gelten als äußerst virtuos und wandelbar, werden über Genregrenzen hinaus gefeiert – der kommerzielle Erfolg blieb ihnen aber verwehrt.

Den peilen „The Swindlers“ auch nicht an. Die vier Musiker legen jedoch ein Album vor, das nicht nur ­Jazz-, Rock- oder Crimsonfans gefallen dürfte. Genüsslich groovt das Quartett im ersten Track „Cat Food“ vor sich hin. Kontrabass, Percussion und Saxophon umgarnen Jan F. Kurths Stimme.

Im zweiten Song wird’s experimenteller: Da taucht man tief ein in die rhythmische Vielfalt der Crimsons. Das Spiel aus Reduktion und Brüchen wird Mainstreammusikhörern Spanisch vorkommen. Die Materie ist in der Tat komplex. Ein intensiver Gegenpol zu durchdesigntem Radiosound.

Die vier suchen den perfekt-imperfekten Groove. Es geht über Stock und Stein, hoch und runter. Folgt man der Truppe, gibt’s viel zu entdecken: Es geht zu Nonsens babbelnden Dickhäutern („Elephant Talk“), in eine melancholische Manege („Cirkus“) und zum jazzig-schleichenden Dukaten­esel („Easy Money“). Querkopfmusik mit nerdigen Noten.