Selbstzweifel als Antriebkraft: „Vor dem Frühling“ ab heute im Kino Kinonews | 29.03.2018 | Erika Weisser

Etwa ein Dutzend Männer bahnt sich mühselig einen Weg durch den knietiefen Schnee einer atemberaubenden Gebirgslandschaft. Rucksäcke tragen sie, manche von ihnen auch Gewehre, einer hat nur eine Aktentasche bei sich. Irgendwann gelangen sie an ein einsames Haus – und haben Glück: Der Bewohner, ein alter Mann, nimmt sie bereitwillig auf.

Er gewährt ihnen Nachtasyl, denn er ist ein Anhänger des Mannes mit der Aktentasche: Swiad Gamsachurdia, der erste georgische Präsident nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion, der infolge eines Militärputschs ins Exil ging, jedoch zurückkehrte und einen Aufstand gegen seinen Nachfolger versuchte. Nach dessen Scheitern befindet er sich nun mit ein paar Getreuen und Soldaten erneut auf der Flucht.

Immer weiter führt der Weg durch den Kaukasus, immer weniger Begleiter bleiben dem Mann, dessen Name nie genannt wird. Und so wird der Film zu einer beeindruckenden Studie über einen Menschen, der an sich zu zweifeln beginnt.

Foto: © Neue Visionen

Vor dem Frühling
Georgien 2017
Regie: George Ovashvili
Mit: Hossein Mahjoub, Lika Babluani u.a.
Verleih: Neue Visionen
Laufzeit: 97 Minuten
Start: 29. März 2018

Trailer: