Die Geschmackspolizei: Der Sounddreck zur Atomkraft Kultur | 03.06.2017 | Benno Burgey

Es ist eine Trivialität: Das Schlimmste an der Atomkraft sind die Atomkraftgegner. Das gilt leider insbesondere für die Musik. Während die Kernspaltung Energie freisetzt, schaltet die Anti-Atom-Musik alles ab. Klar, Musik gehört zum Protest. Die Menge der Anti-Atom-Songs hat jedoch die Anzahl der „politi­schen“ Lieder in ihrer Gesamtheit mit dem Erdumfang multipliziert. Eine flächendeckende Strafverfolgung? Unmöglich! Wir müssen Exempel statuieren.

Titel: Anti-Atomkraft-Song, Pro-Atomkraft-Song
Urheber:
Diverse
Jahr:
2014

So bei M. Klapp 2014 mit „Anti Atomkraft“: „Es ist schlimm, was in Japan geschah, bald krepiert die ganze Kinderschar. Das ist dann der Lohn für den Strom.“ Und dann noch der Refrain: „Anti-Atomkraft, Anti-Atomkraft, denn wir wollen Leben, denn wir wollen Leben“

Zynismus macht die Sache schwerlich besser. Die Band „Supergaul“ veröffentlicht auf ihrem Tonträger „Lieder für Leute mit und ohne Penis“ den „Pro- Atomkraft-Song“: „Erhebt euch, wir stellen hier den Gegenstandpunkt gegen die von der Solarlobby verwalteten Atomstromschlechtmacher in ihren Bonzensesseln an ihren Marmortischen … wie sollen wir denn leben in Gegenden, die umgeben sind von Windrädern, dass alles so hässlich ist, dass unsere Kinder den ganzen Tag weinen müssen.“ Immerhin findet sich im Refrain ein lupenreiner Endreim: „Der sauberste Strom ist aus Atom“

Songs, die sich offen und ehrlich mit breitem Rückgrat für die Kernenergie einsetzen, sind dagegen rar. Schade! OI-Punk-Songs, die die rohe Wucht der freigesetzten Radikale der Kernspaltung in schnörkellose 3-Akkorde-Songs mit impulsiver Lyrik umschwärmen, sind leider nur selten zu finden. „Stecker rein, Bombe raus, Oi, Oi, Oi“

Vollkommen verstrahlt, für Ihre Geschmackspolizei Benno Burgey