Joan Miró – der leidenschaftliche Malerpoet – in der Riegeler Kunsthalle Messmer Kultur | 16.08.2016

„Die Surrealisten haben, wie man weiß, den Tod der Malerei verordnet. Ich will den Mord“, soll Joan Miró mal gesagt haben. Davon ist in der neuen Ausstellung in der Kunsthalle Messmer kaum etwas zu sehen. 120 Arbeiten hat Jürgen Messmer zusammengeholt. Allein 100 eines Bekannten, der nicht genannt werden möchte.

„Wir haben hier die erste Radierung von 1933 und die erste Lithografie von 1930“, sagt Messmer nicht ohne Stolz beim Rundgang durch die zwölf Räume. Sie zeigen ein breites Spektrum von geradezu kindlich-naiven Werken über verträumte, surreale bis hin zu eher depressiven.

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Ein paar Unikate sind zu bestaunen (Vogel-Frau auf Sandpapier!) und es zieht sich die poetische Ader eines der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts durch die Gänge. „Ich versuche Farbe anzuwenden wie Worte, die Gedichte formen.“ Auch das hatte Miró, der zu Hause 1700 Bücher hortete, mal gesagt. Die Poesie hat sein Schaffen stark beeinflusst. Auch das Unsagbare hält der Katalane in seinen Bildern fest.

 
Mit Miró bringt die Kunsthalle nach Chagall, Hundertwasser und Warhol erneut einen Klassiker nach Riegel. Und kaum etwas wäre Messmer lieber, als wenn dieses Mal 50.000 Menschen herbeiströmen würden und damit einen neuen Rekord aufstellten. Doch, dieses eine: Die Menschen sollen sich mit dem Künstler beschäftigen, eigene Fantasien entwickeln, Freude haben. Denn das sei das eigentlich Wertvolle an der Kunst.

Joan Miró – der leidenschaftliche Malerpoet
Kunsthalle Messmer, Riegel | bis 27. November | Info: www.kunsthallemessmer.de

Bild: © Successió Miró/VG Bild-Kunst, Bonn 2016