Milieustudie von innen: Pio ab heute im Kino Kinonews | 05.04.2018 | Erika Weisser

Von der romantisch anmutenden Anfangsszene des Films ist nach ein paar Minuten nichts mehr zu spüren: Die Romafamilie, die hier ins Bild kommt, zieht nicht mehr mit Pferd und Wohnwagen durch eine malerische Landschaft, sondern wohnt in einem Häuschen in einer recht trostlosen Stadtrandsiedlung, irgendwo in Kalabrien.

Der junge Mann, der eingangs mit einem Pferd zu sehen war, ist auch dabei – als alter Mann und Urgroßvater der Großfamilie. Zu dieser gehört auch der 14-jährige Pio, der gerne schon erwachsen wäre. Also raucht er, erklärt den kleineren Kindern, wie es läuft, und hängt sich an seinen größeren Bruder Cosimo, der mit Autodiebstählen zum Familienunterhalt beiträgt. Er hat aber auch gute Beziehungen zu den afrikanischen Einwanderern, insbesondere zu Ayiva aus Burkina Faso, der nach der Verhaftung seines Bruders zu ihm hält – und den er am Ende dennoch verrät.

Pio Italien 2017
Regie: Jonas Carpignani
Mit: Pio Amato, Damiano Amato, Koudous Seihon u.a
Verleih: DCM
Laufzeit: 120 min
Start: ab 5. April
Trailer:

Foto: © DCM