Musik-Tipp: "Vagabonds" von Dream Catcher Kultur | 31.03.2017

Musik aus Luxemburg, da fällt einem … tja … äh … nicht viel ein. Dass das Land auf der musikalischen Landkarte viel zu versteckt liegt, zeigen die sechs Jungs von Dream Catcher. Seit 1998 ist die energiegeladene Band auf Reisen durch die verschiedensten Musikstile und stand schon mit Größen wie Sting, Bon Jovi oder Michael Jackson auf der Bühne. Auf ihrem neuen Album vagabundieren sie von keltischem Folk über französisches Chanson bis hin zu luxemburgischem Rock und zeigen sich damit ebenso multikulturell wie ihre Heimat.

 

Los geht’s auf „Vagabonds“ mit dem modernen Chanson „Je t’aime à en mou­rir“, das mit seinen leicht wehmütigen Akkordeonklängen direkt aus einem französischen Bistro ­entsprungen sein könnte. Es folgt der Sprung nach Irland: Bei „Not too old to folkn’roll“ fiedelt die Geige, das Akkordeon jauchzt. Die Geschichte über einen Vater, der von seiner Tochter gefragt wird, ob er nicht zu alt für den Folk sei (No, I’m not!), würde wunder­bar in einen irischen Pub passen.

Höhepunkt des Albums ist allerdings „Mountain road / Mountain race“ mit seinem nicht mehr aus dem Ohr gehenden „Raggadoo Raggadae“. Ein virtuoses Gute-Laune-­Album irgendwo zwischen kosmopoliti­scher Weltoffenheit und uriger Pub­stimmung.

Text: Tanja Bruckert