Schwarzwald-Feeling: Entdeckungstour durch Zypern Reise-Special | 05.12.2017 | Isabel Barquero

Jahrhundertalte Bodenmosaike, kulinarische Leckereien und die Geburtsstätte der griechischen Göttin Aphrodite: Die Mittelmeerinsel Zypern hat mehr zu bieten als Sonne, Strand und Meer. Auf 9251 Quadratkilometern gibt es antike Geschichte und reiches Kulturerbe zu bestaunen.

Vier Stunden dauert der Flug über Osteuropa, Griechenland und die Türkei. Am Flughafen von Lárnaka angekommen, geht es gleich zum Transferbus. Nach etwa einer halben Stunde verkehrter Autofahrt – auf Zypern herrscht Linksverkehr – erreichen wir Pyla, ein Dorf an der Demarkationslinie.

Der erste Ausflug führt in den zwölf Kilometer entfernten Küstenort Lárnaka. Kein Tropenparadies, aber dafür hat die Großstadt einiges zu bieten: eine stets lebendige, von Dattelpalmen umsäumte Uferpromenade, die prunkvolle Agios-Lazaros-Kirche sowie einen Salzsee mit hunderten von Flamingos. Eine schöne Tour, doch der große Wow-Effekt bleibt aus.

Während einer Jeep-Safari wurde auch Zyperns gastronomische Qualitäten entdeckt. Wer eine „Mesé“ bestellt, bekommt bis zu 30 verschiedene Kleinigkeiten serviert.

Auf einer Jeep-Safari erleben wir mit sechs anderen Urlaubern das vulkanische, waldreiche Tróodos-Gebirge – den Schwarzwald Zyperns. Im weißen Landrover geht es über Schotterstraßen und Waldwege mitten ins Nirgendwo. Abseits der touristischen Pfade lernen wir die wunderschöne unberührte Natur Zyperns kennen.

Johannisbrotbäume, Eukalyptus oder Akazien: Die Pflanzenarten auf Zypern sind vielfältig, es gibt etwa 1800 davon. Eine Besonderheit des Gebirges ist auch der 2010 eröffnete Troodos Botanic Garden in einer ehemaligen Asbestgrube.

Halt machen wir bei einem Stausee, einem Wasserfall und einer ländlich-rustikalen Taverne. Dort werden wir kulinarisch mit einer traditionellen zypriotischen Mesé verwöhnt. Hierbei serviert man uns Halloumi, Souvlaki und Tzatziki mit Wein. Abschließend gibt es in einem zypriotischen Süßigkeiten-Laden hausgemachte kandierte Früchte oder Gemüse zum Probieren.

Besonders schön ist das waldreiche Troodos-Gebirge, das für echtes Schwarzwald-Feeling sorgt.

Zwei Tage später geht es zur letzten geteilten Hauptstadt der Welt: Nikosia. Die Grenze verläuft hier mitten durch die Altstadt. Seit 1974 ist die Insel in Nord- und Südzypern geteilt, wobei der Norden militärisch von der Türkei besetzt wird.

Zu entdecken gibt es in Nikosia viel, alles an einem Tag zu schaffen ist aber für uns, ohne Reiseführer, kaum machbar. Neben Sehenswürdigkeiten statten wir auch der Einkaufsstraße „Lidra Street“ einen Besuch ab. Die Flaniermeile endet abrupt am Grenzübergang. Nach doppelter Ausweiskontrolle und dem Passieren der UN-Pufferzone, ist der türkische Teil Zyperns erreicht. Unser Fazit: Nikosia ist keine schöne, aber dafür eine sehr interessante Stadt.

Der Urlaub endet mit dem Besuch der aktuellen europäischen Kulturhauptstadt Páfos. Ein großer Reisebus bringt uns in den geschichtsträchtigen Westen. Erster Halt: das Theater von Kourion im Bezirk Limassol. Anschließend besichtigen wir aus der Ferne die Felsen der Aphrodite. Laut Legende soll hier die Göttin der Liebe und der Schönheit geboren und aus dem Meer entstiegen sein.

Im Archäologischen Park liegen Schätze, die Archäologen in den letzten Jahrzehnten bei Ausgrabungen ans Tageslicht beförderten – Funde aus frühchristlicher und römischer Zeit.

Ein Highlight in Páfos ist der Archäologische Park mit komplexen Mosaikböden, Überresten und Königsgräbern. Die wichtigste Ausgrabungsstätte Zyperns wurde 1980 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Die Hitze in Páfos ist an diesem Tag unerträglich, der Ausflug in der prallen Sonne wird zur Herausforderung. Hier ist es schwüler als im Süden – Schweißausbrüche inklusive. Temperaturen über 40 Grad sind normal. Allerdings ist die Sonne nach 19 Uhr verschwunden. Strandtage bis zur späten Stunde sind nicht möglich, spektakuläre Sonnenauf- und untergänge dagegen schon.

Fotos: © iba