Überraschend unterhaltend: "Schatz, ich habe den Index geschlagen" Kultur | 22.04.2017

Aktien, ETFs, Einlagen, Dividenden, Währungsgewinne – na, noch da? Geldanlagen sind ja für die meisten Menschen ein Thema, das sie gerne weit, weit weg von sich schieben. Aus einem Buch über Aktien einen Pageturner zu machen, ist deswegen eine ziemliche Leistung.

Geholfen hat sicherlich, dass Christian Thiel kein Broker ist, sondern Paarberater. Statt in Fachbegriffen unterzutauchen, erklärt er die Welt der Geldanlagen mit Hilfe unterhaltsamer Geschichten auch für Laien verständlich.

Die Marschrichtung ist dabei klar: Sparbuch, Festgeld und Staatsanleihen haben dank Niedrigzinsen ausgedient, Gold ist alles andere als eine glänzende Geldanlage und Immobilien sind weder sicher noch rentabel. Was bleibt? Aktien. Und zwar „die besten Aktien der Welt“. Thiel ist überzeugt, sie gefunden zu haben. Der Erfolg seines ersten Anlagejahrs scheint ihm Recht zu geben: Der Hob­bybroker hat 2015 ein Plus von 47 Prozent eingefahren – der Dax ist in dieser Zeit gerade einmal um 9,6 Prozent gestiegen. Auf seinem Blog ist mittlerweile aber auch die Bilanz für 2016 zu finden – und hier haben seine Aktien eine Nullrunde hingelegt.

Klar ist: Thiel hat die Finanzweisheit nicht mit dem Löffel gefressen. Seine Thesen dürfen und sollen auch ausdrücklich hinterfragt werden. Viele hilfreiche Tipps gibt’s dennoch – und eine unterhaltsame Lektüre obendrein.

Text: Tanka Bruckert

Schatz, ich habe den Index geschlagen
von Christian Thiel
Verlag: campus, 2017
224 Seiten, Taschenbuch
Preis: 17,95 Euro